grenzposition
kunst im öffentlichen raum kremsertor / krems stein
2000
projektor, diapositive, umlenkspiegel,
projektion aus der turmwohnung über bewegungsmelder
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Beim Durchschreiten oder Durchfahren des Stadttores wird mittels Bewegungsmelder eine Diaprojektion ausgelöst. Das jeweilige Lichtbild (eine Vermischung von Gen- und Barcodes) wird auf die Passanten und Passantinnen projiziert und steht inhaltlich für grenzenlose Vermarktung. Das Kremsertor war einst Stadttor zwischen Krems und Stein, also eine Grenzstelle, Mautstelle und Kontrollstation über Personen und Handelsgüter.
26.6.2000 sind 97% der menschlichen Erbsubstanz sequenziert und in der FAZ veröffentlicht. Ein Fortschritt in der Molekularbiologie wird durch private Wirtschaftsunternehmen finanziell unterstützt. Eine intensiv fortgeführte Genforschung in Biologie und Medizin wird nicht frei von marktwirtschaftlichen Interessen geschehen. Z.B. Islands Gesundheitsdatenbank ist unter der Führung von Decode Genetics und Hoffmann La Roche.
Das »Grenztor« in Zukunft: Genetische und materielle Zusammenhänge sind Realität. Geografische Grenzen verlieren an Bedeutung. Scheinbare Öffnung und Vernetzung wird neue, nicht mehr direkt wahrnehmbare tiefere Grenzziehungen bewirken. Nicht mehr bewusst wahrnehmbare Vermischung genetischer und materieller Werte werden Alltagsgeschehen.
Brigitte Pamperl, 2000
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